In der Woche vom 04.03.2024 bis zum 08.03.2024 lautete das Motto der Gladiatoren der Zwölf wahrheitsgemäß „Lernen, lernen, nochmals lernen“ (Wladimir I. Lenin), um aus dem Klausureum dieser Woche lebend zu entkommen und nächsten gegen die gefürchteten Vorabiture anzutreten. Es galt für jeden Gladiator zu beweisen, dass er den Fragestellungen der Lehrer gewachsen ist. Schließlich muss man bald hoffen, dass die zwölfjährige Ausbildung unserer Abiatoren nicht vergebens war.
Zunächst schickten jedoch die Lehrer ihre Aufgaben ins Feld, um die letzten Noten zu ergattern. Sofort zu Beginn dieser Woche wurden die ersten Schlachten gegen die Fragestellungen geführt, da Philosophie ihrem Namen alle Ehre machte. So wurde in der letzten schriftlichen Arbeit das Können der zukünftigen Platons getestet.
Aber nach einem Montag kommt bekanntlich der Dienstag, an dem alle Zeichen auf Biologie deuteten. Mit Zettel und Stift bewaffnet, galt es die Evolutionsstufen zu erklimmen und Charles Darwin zu beeindrucken. Leider musste das ohne den Ansporn unserer Zoologin mit dem Spezialgebiet Schüler funktionieren, da sie am Vortag ein Hilferuf aus Oberwiesenthal ereilte. Dort durchkämmte eine verängstigte Klasse 7 auf der Suche nach Nahrungsmitteln einen Skihang und attackierte dabei wehrlose Skifahrer. Das Einfangen soll wohl die ganze Woche gedauert haben.
Davon bekamen die Gladiatoren jedoch nichts mehr mit, da der nächste Gegner bereits die Arena betrat. Am Mittwoch galt es, mit Atlas und Globus durch die Wirren der Weltmeere zu navigieren. Dabei platzierte Frau Ott gnadenlos Riffe, Stürme und Inseln auf unserem Weg rund um die Welt bis zurück in die Metropole Penig. Als das geschafft war, trat am folgenden Tag auch schon die nächste Herausforderung an uns heran. Es galt herauszufinden, welche ethische Bedeutung die Todesstrafe hat und wie mit ihr zu verfahren sei. Dabei nahmen die Moralapostel kein Blatt vor den Mund und diskutierten heiter, als würden sie ein höfliches Gespräch über´s Wetter führen, über den Sinn und Zweck des Todes.
Glücklicherweise verweilte der Tod nicht lange unter uns, sondern wurde durch den Geschichts-Kaiser Tiberius Heuschkel Caesar Augustus Germanicus abgelöst, welcher in seiner Mission, den besten Leistungskurs des Gymnasiums zu erschaffen, auch vor unmöglichen Herausforderungen nicht zurückschreckte. Nun war Konzentration gefragt, um die verinnerlichten Daten und Fakten fehlerfrei zu präsentieren. Von der Französischen Revolution über den Vormärz bis zur DDR musste alles sitzen, um dem Labyrinth aus Kriegen und Verfassungen zu entkommen. Ob der Auserwählte den Daumen nach oben zu sehen bekommen würde, hing ganz von den Launen unseres Geschichts-Kaisers ab.
Dem Himmel sei Dank weilen noch alle unter uns, obwohl die letzte Herausforderung einen nahezu selbstmörderischen Akt darstellte. In der „Runden Ecke“ in Leipzig galt es am Freitag, die Historie der DDR ohne Fehl und Tadel aufzutischen, ungeachtet der Museumsbesucher, welche sich dem Rundgang gern anschlossen. Nach getaner Arbeit entschied ein höchst zufriedener Kaiser per Dekret, dass nun zur Feier des Tages eine Currywurst zu verspeisen sei. Diese kurze Atempause wurde von jedem gern genutzt, obwohl alle wussten, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war, da die kommende Woche bereits mit den Vorabituren im Gepäck wartet.
Finn Sachse (Scriptor der Woche)