Demokratieprojekt

Vielfalt und Demokratie (er-)leben!

In einer sich immer vielfältiger gestaltenden Welt ist es hilfreich, immer wieder einmal den Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen, um die Lebensumstände und Lebenskonzepte anderer besser verstehen zu können. Auf dieser Wissensgrundlage kann pauschalisierenden Vorurteilen entgegengewirkt und somit ein wichtiger Beitrag für eine solidarische Gesellschaft geleistet werden, die auf gegenseitigem Respekt basiert.

Um diesen Beitrag zu leisten, stand die im Zeitraum vom 11. bis 14. Oktober stattgefundene Fächerverbundwoche für die Klassenstufen 9 bis 11 unter dem Motto „Vielfalt und Demokratie (er-)leben“.

So haben sich die Schülerinnen und Schüler am Montag intensiv mit der Vielzahl an unterschiedlichen Ursachen auseinandergesetzt, die Menschen dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen bzw. verlassen zu müssen. Daran anknüpfend sind die Jugendlichen in der Aula mit drei geflüchteten Menschen, die ursprünglich aus dem Iran, Dubai und Afghanistan stammen, ins persönliche Gespräch gekommen. Sehr eindringlich haben die Geflüchteten hierbei die gesellschaftlichen wie auch politischen Umstände in ihren Herkunftsländern sowie die Gründe und den schwierigen Verlauf ihrer Flucht geschildert, um anschließend auf ihre derzeitige Lebenssituation in Deutschland und die damit verbundenen Hürden und Probleme einzugehen.

An den drei darauffolgenden Tagen erwartete die Schülerinnen und Schüler ein abwechslungsreiches Programm, das sich aus insgesamt vier verschiedenen Workshops zusammengesetzt hat. So haben zwei Teamerinnen des Netzwerks für Demokratie und Courage unter dem Motto „Das geht uns alle an!“ mit den Jugendlichen besprochen, wie unterschiedlichen Diskriminierungsformen, wie z.B. Rassismus oder Sexismus, im Alltag couragiert begegnet werden kann. Ein anderer Workshop, der von der Initiative für mehr Verantwortung im Breitensport durchgeführt wurde, hat Diskriminierungen im Bereich des Fußballs thematisiert. Dank der Unterstützung des trafo e.V. konnte gemäß des vereinseigenen Slogans „Demokratie.Miteinander.Leben“ darüber hinaus ein Demokratietraining für die Schülerinnen und Schüler organisiert werden, um ihnen die Vorzüge dieser Gesellschaftsform noch einmal vor Augen zu führen.

Um den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, wohin Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Antisemitismus bzw. die Bekämpfung und Abschaffung der Demokratie führen können, hat Herr Sobe mit den Klassenstufen 9 bis 11 die Geschichte des KZ-Außenlagers Penig rekonstruiert. Hierbei handelte es sich um ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, in dem von Januar bis April 1945 insgesamt 702 ungarische Jüdinnen eingesperrt waren, die in Penig Zwangsarbeit für die deutsche Wehrmacht leisten mussten. Eine daran anknüpfende Besichtigung des Ortes der ehemaligen Zwangsarbeit wie auch des ehemaligen Lagergeländes hat den Schülerinnen und Schülern zudem vermittelt, dass nationalsozialistische Verbrechen ein flächendeckendes Phänomen waren, die auch in der eigenen Heimatregion stattgefunden haben.

Nicht nur dieses erschütternde historische Beispiel, sondern auch die Inhalte der anderen Workshops haben eindringlich gezeigt, wie wichtig es auch heutzutage noch ist, gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass einzustehen.

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